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„Start frei!“ für die Niedersächsische Bildungscloud (NBC):
Ab Freitag, 5. Juni, wird die landeseigene Lern- und Arbeitsplattform nach und nach für die ersten 750 Schulen in Niedersachsen freigeschaltet.
Das sogenannte Onboarding, bei dem die Daten je Schule hochgeladen und die Cloud aktiviert wird, beginnt knapp zwei Wochen später als geplant. Nach einem Hackerangriff auf eine ähnliche Schul-Cloud im Saarland hatte Niedersachsen den flächenweiten Start seiner Bildungscloud am 18. Mai vorerst gestoppt und einem nochmaligen Sicherheitscheck unterzogen.
„Ich bin froh, dass die Schulen unsere Bildungscloud jetzt nutzen können, die kurze Verzögerung war allerdings notwendig, um die sensiblen Daten der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte bestmöglich zu schützen“, sagte am Freitag Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne. „Besonders die Erfahrungen während der Corona Pandemie haben mehr als deutlich gezeigt, dass es notwendig ist, Schülerinnen und Schülern altersgerechte Lernangebote auch digital zur Verfügung zu stellen und sie beim häuslichen Lernen bestmöglich durch die Lehrkräfte zu unterstützen“, fügte er an.
Die Niedersächsische Bildungscloud befindet sich noch in der Probephase und sollte eigentlich erst zum nächsten Schuljahr an den Start gehen. Als sich im März Corona-bedingt Schulausfälle und langfristig schulische Lernphasen zu Hause abzeichneten, hat das Kultusministerium einen schnelleren Einstieg möglich gemacht. In kurzer Zeit bekundeten darauf mehr als 2.000 Schulen im Land ihr Interesse an der Plattform. Etwa 750 davon haben die NBC inzwischen mit Unterstützung der medienpädagogischen Beratung des Landes an ihrer Schule installiert und passgenau eigerichtet. Sie können nach einem individuellen Rollout in den kommenden Tagen sofort damit arbeiten.
„Mit der vorgezogenen Einführung der Bildungscloud bietet das Land Niedersachsen den Schulen ein geeignetes Instrument, digital gestützten Unterricht sowie dort, wo es notwendig ist auch Home-Schooling stattfinden zu lassen“, ergänzte Michael Sternberg, Geschäftsführer der Landesinitiative n-21. Im Februar 2017 hatte das Kultusministerium die Landesinitiative mit dem Aufbau eines landeseigenen, kostenlosen Cloud-Angebots für niedersächsische Schulen beauftragt.
Von Beginn an hatten die Entwickler hohe Sicherheitsstandards gesetzt. Auch deshalb hatte es - anders als in anderen Bundesländern - im Mai keinen Hackerangriff auf die Niedersächsische Bildungscloud und keinen Datenklau gegeben. Dennoch hatten das Kultusministerium und die Landesinitiative n-21 nach Vorfällen im Saarland in der dortigen Schul-Cloud vorsichtshalber gestoppt und überprüft. Ergebnis: keine Gefahr.
In den kommenden Wochen werden jetzt weitere Schulen angeschlossen. Die Niedersächsische Bildungscloud enthält unter anderem folgende Funktionen als digitale Grundversorgung:
• das Einrichten von Klassen, Lerngruppen und Teams,
• ein online verfügbarer Stundenplan,
• das Einrichten von Dateiordnern und die Ablage von lerngruppeneigenen Dateien in der Cloud,
• das gleichzeitige Arbeiten an Texten, Tabellen und Präsentationen,
• das Verwalten von Aufgaben,
• die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern über einen lerngruppenbezogenen Messenger und über ein Videokonferenztool.
n-21 arbeitet bei der Entwicklung der NBC eng mit dem Hasso-Plattner-Institut aus Potsdam als Technologiepartner zusammen. Auftrag und Ziel ist die Entwicklung einer digitalen Infrastruktur und Lernplattform mit einfachem Zugang und geringen Ansprüchen an die Hardware. Seit Februar 2018 testen 45 Projektschulen und zwei Studienseminare einen NBC-Prototyp, der jetzt vorzeitig geöffnet wurde.